Angebote & Ziele

Ziel des NUREC Institutes ist die Erforschung und wissenschaftliche Begleitung regionaler Prozesse in angewandter Perspektive.

Ziele

Unter „Region“ verstehen wir einen Raum, der ein zusammengehöriges Gebiet bezeichnet. Dieses Gebiet lässt sich nach Kriterien von den umgebenden Räumen abgrenzen. In unserem Kontext lässt sich Region durch die Reichweiten sozialer und ökonomischer Prozesse, von (politischen) Aufgaben und durch die Interdependenzen und Interaktionen beteiligter Akteure beschreiben.

Entsprechend ist es die Leistung desNUREC Institutes, im Kontext regionaler Traditionen und Strukturen (Kultur, Geschichte, Institutionen, Akteure, Politik und Verwaltung) und unter Berücksichtigung derselben Ansätze zu erarbeiten, die für eine gute Regionalentwicklung förderlich sind. Die forschenden und beraterischen Aktivitäten erfolgen im Schwerpunkt in den Aufgabenfeldern

  • Strukturpolitik
  • (berufliche) Bildung
  • Arbeitsmarkt und arbeitsorientierte Modernisierung
  • Integration

im Kontext regionaler Gegebenheiten (s.o.) mit einem stark akzentuierten Querschnittsthema demographischer Wandel [1].

[1] Demographischer Wandel meint hier nicht nur die Verschiebung von Alterskohorten und ihre sich verändernden prozentuale Anteile (Alterung), sondern – ganz besonders – auch sich verändernde Anteile zugewanderter Bevölkerung (Migration) und im qualitativen Sinne individualisierte Lebensstile und Lebensverläufe (Individualisierung).  

Der normative Ansatz einer guten Regionalentwicklung meint hier:

  • Lösungen, die einer Verbesserung einschlägiger Indikatoren in den behandelten Fachgebieten zuträglich sind (z.B. Vermittlungsquoten in den ersten Arbeitsmarkt)

sowie

  • nachweisliche Verbesserungen in der regionalen Perfomance im Sinne einer verbesserten (intra-regionalen) Zusammenarbeit und Etablierung selbsttragender Strukturen.

Dies wird erreicht durch

  • Qualitäten des wissenschaftlichen und beraterischen Prozesses
  • Transparenz der Methoden und Instrumente
  • Frühzeitige Einbindung relevanter Akteure
  • Anwendungsbezug und Verwertbarkeit der Ergebnisse

 

Ebenfalls 1992 legte das NUREC-Institute eine Definition des Begriffes der Agglomeration vor, der auf einem morphologischen Ansatz beruhte und nicht unwidersprochen blieb – wie sollte es auch anders sein. Das Ergebnis, also die Abgrenzung von Agglomerationen in der EU 12, war der “Atlas der Agglomerationen in der Europäischen Union” (“Atlas of Agglomerations – Part of an Integrated Observation System”), der 1994 vorgelegt wurde.

Aus heutiger Sicht ist der Ort der Herausgabe dieses Atlasses, Duisburg, bemerkenswert, weil der Erfinder des ersten, wegen der sog. winkeltreuen “Mercator-Projektionen” modernen Atlasses der Welt, der Kartograf und Kosmologe Gerhard Mercator, sein bahnbrechendes Werk im 16. Jahrhundert in Duisburg schuf. Gerhard Mercator verstarb 1594 und damit 400 Jahre vor der Publikation des NUREC-Atlasses. Mit der winkeltreuen Projektion lieferte Mercator der Nachwelt zudem die Gundlagen für die moderne Navigation, denn ohne die Mercator-Projektion sind die heutigen digitalen, von uns als selbstverständlich angesehenen Navigationssysteme, nicht vorstellbar.

In gewisser Weise war damit der “Atlas of Agglomerations in the European Union” durch NUREC Vorläufer für heute geläufige Geoinformationssysteme und somit auch der Geonavigation. Das war gut ein Jahrzehnt bevor das kleine Gerät, das man heute liebevoll als “Navi” bezeichnet, für Jedermann erschwinglich war. Zur Erinnerung: zu dem Zeitpunkt waren flächendeckende “satellite-based navigation systems” unbekannt. Man sollte sich wirklich nachträglich daran erinnern, dass die Abgrenzung urbaner Räume in Europa durch NUREC “zu Fuß” auf der Basis topografischer Karten erzeugt wurde. Eine Alternative zu dieser Methode gab es nicht.

Seit nunmehr 22 Jahren beschäftigt sich NUREC mit der Abgrenzung von Städten und darüber hinaus mit dem, was innerhalb der Stadtgrenzen stattfindet (Stichworte: urbane Systeme, Zentrizität und Funktionen, wie z.B. Wirtschafts-, Politik-, Wissens-, Kultur- und Bildungsfunktionen u.v.m.).

Wenn das Ziel verfolgt wird, eine Informationsbasis über Städtesysteme zu entwickeln, kann man natürlich nicht bei der Definition von Abgrenzungskriterien für Städte stehen bleiben. Diese sind aber natürlich notwendige Bedingung dafür, dass Indikatoren vergleichbar sind. Deshalb wurde 1992 mit Unterstützung des ISI, von UNSTAT und HABITAT ein Projekt ins Leben gerufen: “LCSP-The Large City Statistics Projekt”, dessen Ergebnisse 1996 auf der HABITAT II-Konferenz in Istanbul vorgestellt wurden. Seitdem ist NUREC eine bei den Vereinten Nationen akkreditierte Nichtregierungsorganisation (NGO).

Angebot und Leistung: Aus der Region für die Regionen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im NUREC Institute mit ihren Ausbildungen, Kompetenzen und Referenzen stehen für das Angebot der Leistungen. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ihre regionale Kenntnis gemein. Das bedeutet, dass sie nicht nur „vor Ort“ Kenntnisse der Strukturen und Akteure haben, sondern auch diese Kenntnisse theoretisch kontextualisierbar, transferierbar und so in anderen Räumen anwendbar machen können.

Das NUREC Institute bietet folgende Leistungen an:

Sozialstrukturanalysen, Integrations- und Qualifikationskonzepte im Kontext von Stadt-Quartiers-Ansätzen

Wissenschaftliche Begleitung von Konzepten beruflicher Bildung und arbeitsorientierter Modernisierung mit regionalem/strukturpolitischem Bezug

Vergleichende Stadtforschung/Internationale Perspektive